Nicht nur bei Tierrufen stimmsicher
Eine phänomenale Nachtmusik im Münster
Von Guido Krawinkel
Bei der ersten der diesjährigen Nachtmusiken im Rahmen des Bonner Münster Sommers war der Australian Chamber Choir unter der Leitung von Douglas Lawrence zu Gast. Die Klankultur, die das Ensemble an den Tag legte, war einfach phänomenal: lupenreine Intonation, grandiose Homogenität, perfekte Klangbalance, exorbitante Dynamik und schlanke Stimmführung. Ein “Ave verum” von William Byrd etwa überzeugte durch einen himmlisch-ätherischen Klang. Lediglich die Motette “Selig sind die Toten” von Heinrich Schütz konnte trotz aller delikaten Klanglichkeit nicht überzeugen.
Als Souvenir aus der Heimat hatte der Chor “I heard the Owl Call My Name” von Philip Nunn mitgebracht, ein Werk, das den Sängerinnen und Sängern alles abverlangt, unter anderem zahlreiche Tierrufe. Auch die meisterte man bravourös. Bereichert wurde das Programm durch zwei Orgelimprovisationen von Münsterkantor Markus Karas, der die vielfältigen klanglichen Möglichkeiten der Klais-Orgel mit zwei stilistisch eng an das Programm gekoppelten Improvisationen auflockerte. Click here to view the original
General-Anzeiger, Bonn: 23/24 Juli, 2011
